4 Schritte, wie Sie Ihr schlechtes Gewissen loswerden
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Ein schlechtes Gewissen ist quälend und blockiert |
Kennen Sie das auch?
Sie haben jemanden ehrlich die Meinung gesagt oder anders gehandelt, als von Ihnen erwartet wurde. So weit so gut. Doch mal ehrlich: Plagte Sie (hinterher) das schlechte Gewissen oder waren Sie „Gewissenlos“? Fakt ist, dass den meisten Menschen in oder nach solchen Situationen, dass schlechte Gewissen plagt.Zu Recht oder zu Unrecht? Diese Frage müssen wir beantworten, wenn wir unser schlechtes Gewissen wieder loswerden wollen.
Egal wie die Antwort ausfällt: Sie müssen so oder so, Ihr schlechtes Gefühl zunächst aushalten. Doch Sie können etwas dafür tun, dass es Sie nicht lange blockiert und quält. Denn letztendlich ist niemanden mit einem schlechten Gewissen geholfen.
In meinem Beitrag Warum wir ein schlechtes Gewissen bekommen geht es darum, welche Funktion es eigentlich hat. Wenn Sie wollen, können Sie es zum Einstieg lesen.
Besser mit einem schlechten Gewissen umgehen und es schnell wieder loswerden, können Sie mit den folgenden 4 Schritten tun:
- Notfallprogramm
- Annehmen
- Reflexion & nächste Schritte
- Handeln
Schritt 1: Notfallprogramm
Ihnen ist die Lieblingsvase Ihrer Schwester heruntergefallen. Sie haben den Termin mit Ihrem Partner vergessen. Sie müssen mal wieder wegen dringender Projekte einen Urlaub verschieben. Das sind Situationen, in denen das schlechte Gewissen blitzartig zuschlägt. Und zwar so, dass wir es sogar körperlich spüren, zum Beispiel in Form von Bauchgrummeln, Hitzeempfinden oder Wutanfällen.Das sind Stressreaktionen, denen wir jetzt zuallererst unsere Aufmerksamkeit widmen. Daher habe ich den ersten Schritt „Notfallprogramm“ genannt. Wenn Sie jetzt schon versuchen, die Angelegenheit klar unter die Lupe zu nehmen oder sie gar zu bagatellisieren, führt das zu nichts. Denn Sie müssen zuerst den Stress abbauen, sonst folgen aktionistische Handlungen oder Sie behalten einen Innendruck wie ein Dampfkochtopf, dem gleich der Deckel wegzufliegen droht. Daher ist zuerst Abreagieren angesagt! Den meisten hilft hier körperliche Aktivität.
Natürlich gibt es auch Situationen, in denen uns das schlechte Gewissen eher unterschwellig und schleichend in Beschlag nimmt, beispielsweise dann, wenn wir morgens vor der Arbeit zum Yoga gehen und erst gegen 10 Uhr auf der Arbeit erscheinen. Oder wenn wir, anders als die Kollegen, immer pünktlich Feierabend machen. Viele bekommen das nagende Gefühl nämlich vor allem dann, wenn sie sich anders verhalten als die meisten ihrer Mitmenschen.
Das führt zu diffusem Unwohlsein, wo dynamisches Bewegen nicht hilft. In solchen Fällen, beginnen Sie gleich mit Schritt 2.
Schritt 2: Annehmen
Bevor Sie etwas wieder loswerden können, müssen Sie es zunächst annehmen. So auch das schlechte Gewissen und zwar egal, ob Sie Ihr Verhalten jetzt als „richtig“ oder „falsch“ bewerten. Annehmen bedeutet, sich ganz bewusst einzugestehen, dass Sie ein schlechtes Gewissen haben und dass es ok ist. Das gelingt am besten, wenn Sie anerkennen, dass es zum ganz normalen – und oft ja auch sinnvollen – menschlichen Gefühlsrepertoire gehört. Darüber hinweggehen oder sich dafür rügen, hilft nichts. Das ungute Gefühl bleibt trotzdem.Zum Annehmen gehört auch sich zu verzeihen! Nur mit einem bewussten Akt der Vergebung werden Sie freier und können dann in Ruhe entscheiden, wie Sie weiterhin handeln wollen. Machen Sie sich an dieser Stelle einmal klar, dass ein schlechtes Gewissen letztendlich keinem hilft, sondern quält und behindert. Die anderen behindert Ihr schlechtes Gewissen vielleicht auch und irgendwann nervt es sie vermutlich. Und Achtung: Wenn sich jemand an Ihrem schlechten Gewissen ergötzt, es von Ihnen einfordert oder Sie damit erpressen will, dann manipuliert dieser Mensch Sie!
Schritt 3: Reflexion & nächste Schritte
Dass uns mal eine Vase runter fällt oder wir einen Termin vergessen, kommt vor. Beim Reflektieren sollten Sie aufpassen, dass Sie nichts Übermenschliches von sich erwarten. Viele haben einen sehr hohen Anspruch an sich, wollen alles gut machen, gar perfekt sein. DOCH DAS SIND WIR NICHT! Das zu bejahen, lässt das schlechte Gewissen in vielen Fällen schon schwinden.Bei Gewissensbissen hilft es, sich folgende Fragen zu beantworten:
- Was sind die Ursachen für mein schlechtes Gewissen?
- Wie bewerte ich mein Verhalten?
- Wie will ich mich in Zukunft verhalten?
- Welche Schritte kann ich unternehmen – entweder zur Wiedergutmachung oder zur eigenen Selbstfürsorge?
Doch wenn Sie sich Ihrer eigenen Werte bewusst sind und zudem versuchen, sich in Ihr Gegenüber hineinzuversetzen, haben Sie eine gute Grundlage für Ihre weiteren Entscheidungen. Diese innere Klarheit zaubert das schlechte Gewissen zwar noch nicht weg, doch Sie können genau abwägen, wo Sie ganz bei sich bleiben wollen und wo Sie zu Zugeständnissen wirklich bereit sind. Und daraus leiten Sie Ihre nächsten Schritte ab und malen sich vor Ihrem inneren Auge aus, wie Sie sich ab sofort verhalten wollen.
Dass Ihre Handlungsschritte Aussicht auf Erfolg haben werden, zeigt sich schon jetzt, noch bevor Sie wirklich danach gehandelt haben, indem Sie ein deutliches nachlassen oder verschwinden des schlechten Gewissens spüren.
Wenn der Plagegeist Sie noch immer nicht loslässt, noch ein Tipp:
Setzen Sie die Angelegenheit ins größere Verhältnis! Wie dramatisch ist diese Sache wirklich in Bezug auf das, was Sie sonst im Job, für die Familie, für die Freunde etc. tun? Und noch einen Zacken schärfer: Wie dramatisch ist die Angelegenheit angesichts der Tatsache, dass Sie EIN! Leben haben, das endlich ist?
Schritt 4: Handeln
Der letzte Schritt ist das Tun.Wenn Sie zu dem Schluss gekommen sind, dass Sie zu Recht ein schlechtes Gewissen haben, dann ist jetzt oder so bald wie möglich, die Zeit für Entschuldigung und – wo möglich – für Wiedergutmachung.
Wenn Sie zu dem Schluss gekommen sind, dass Sie sich zu Unrecht mit Gewissensbissen plagen, dann stehen Sie für sich ein und sagen beispielsweise Ihrem Chef, dass Sie zu weiteren Verschiebungen des Urlaubs, nicht mehr bereit sind. Das mag anfangs noch schwer fallen und das schlechte Gewissen wird vielleicht noch eine Zeit anhalten. Das ist normal, wenn wir uns plötzlich anders verhalten als gewohnt.
Doch seien Sie gewiss: Wenn Sie sich wiederholt so verhalten und gut für sich sorgen, dann wird sich das schlechte Gewissen nach und nach in Luft auflösen und Sie nicht mehr belästigen. Bleiben Sie also dran und machen Sie geduldig weiter!
Und Sie?
Haben Sie eigene erfolgreiche Strategien, um Ihr schlechtes Gewissen loszuwerden, oder bekommen Sie erst gar kein schlechtes Gewissen? ;-) Ich freue mich auf Ihr Feedback und wünsche Ihnen eine schöne Zeit, ohne schlechtes Gewissen!Alles Liebe, Ihre Claudia Bäumer
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